Der Niederrhein entlang der Niers
2019 wollte ich ein größeres Filmprojekt mit der Schwalbe verbinden. Und was liegt
von Mönchengladbach näher als der Niederrhein.
So habe ich schon im Winter zu recherchieren begonnen, im Internet und nach alter
Väter Sitte, in der Bibliothek. Da es natürlich nicht möglich ist den gesamten
Niederrhein in einem Film abzubilden musste eine Abgrenzung her. Auch da fliest
der Aufhänger durch Mönchengladbach. In Erkelenz Kuckum entspringt die Niers
(entspringt stimmt nicht ganz) und fließt durch den Niederrhein um in den
Niederlanden, bei Gennep in die Maas zu münden. Sie ist etwa 100 Km lang, was
mit der Schwalbe halbwegs locker zu bewältigen ist.
Hier geht es,
passend zum Thema, zu ein Video von mir
auf Youtube.
„Der Niederrhein entlang der Niers “
Die Fahrt zur „Quelle“ gestaltet sich als einfach, da ich ja nur ein paar Kilometer zu
fahren habe.
Auf der „Suche“ nach der Quelle, die es ja nicht mehr gibt. Heute wird
Gründungswasser (Grundwasser vom Braunkohletagebau) in den Teich vom
Zourshof gepumpt.
Zum Glück ist das Tor zu dem Gelände des Zourshof geöffnet. Da niemand da ist
den ich um Erlaubnis fragen kann, gehe ich ein paar Meter auf das Gelände um ein
paar Aufnahmen zu machen.
Ein paar Kilometer von Kuckum liegt schon Mönchengladbach Wanlo wo die Niers
schon munter plätschert. Die Aufnahme ist ja mit dem Kopter gemacht worden, was
bedeutet, dass dafür ein zweiter Drehtag gebraucht wurde. (Ich möchte den Kopter
nicht den Erschütterungen auf der Schwalbe aussetzten) Drehtag ist vielleicht
übertrieben, aber immerhin nochmal in die selbe Richtung fahren. Zum Bach laufen.
1 – 1,5 Akkus leer fliegen.Ein Akku hält, ohne die Reserve zu benutzten etwa 15 –
17 Minuten. Wieder zum Auto laufen. Nach Hause fahren. Aufwand etwa 2 Stunden.
Szenelänge 6 – 8 Sekunden
Auch am Schloss Rheydt brauche ich mehre Anläufe bis alles auf dem Chip ist.
Zuerst alle Aufnahmen mit der Schwalbe gemacht.
An einem anderen Tag, am frühen Morgen, bevor das Museum öffnet wollte ich die
Aufnahmen um das Schloss machen. Die ersten Szenen sind im Kasten, kommt ein
Mitarbeiter des Museums auf mich zu und fragt mich, ob ich den eine
Drehgenehmigung hätte. Habe ich natürlich nicht und kann mir auch nicht vorstellen,
dass ich eine bräuchte. Ich möge doch beim Museumsdirektor Dr. Wiegmann per E-
Mail nachfragen. Was ich dann auch von zu Hause umgehend gemacht habe.
Innerhalb kürzester Zeit kam die Antwort, dass ich als nicht kommerzieller Amateur,
selbstverständlich Drehen dürfte und keine Drehgenehmigung brauche. Und den
Film auch bei Youtube veröffentlichen kann.
Ein paar Tage später, wieder am Morgen zum Schloss. Kommt ein anderer
Mitarbeiter und fragt nach der Drehgenehmigung. Ich hatte aber vorsichtshalber die
Mail ausgedruckt.
Manchmal muss die GoPro auch an ungewöhnlichen Orten befestigt werden. Und
sie hat gehalten
An der „Erlebnisbrücke Nordkanal“ war ich dann nur mit dem PKW. Ein paar
Stunden drehen dann war alles erledigt. Was mir noch fehlte war eine
Kopteraufnahme wenn ich auf der Schwebefähre stehe und das Seil bediene. Also
Kopter ausgepackt und eingeschaltet. Nach wenigen Minuten hat er die GPS-
Sateliten geortet und zeigt – Flugverbotszone – kein Start möglich. Im gleichen
Augenblick fliegt; einige hundert Meter hoch; ein Einmotoriges Flugzeug. Klar, der
Mönchengladbacher Flugplatz ist nur ein paar Steinwürfe entfernt. Jetzt bin ich froh,
das diese Flugverbote in der Software des Kopter eingerichtet sind.
Hier war keine Flugverbotszone. Und die Mavic 2 verfolgt mich dann auch noch.
Die Narrenmühle in Viersen Dülken war denn leider geschlossen. Obwohl,
genau genommen habe ich das gewusst. Sie ist wohl nur zwei Mal im Jahr für die
Öffentlich geöffnet.
Aufnahmen von mir auf der Schwalbe sind immer ein wenig Aufwendig. Wenn ich
ein Sträßchen gefunden habe wo eine Aufnahme lohnt. Heißt es anhalten Kamera
aufbauen. Ein paar mal Auf - und Abfahren. Alles wieder einpacken. Das dauert
dann immer 20 – 30 Minuten.
Im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath habe ich, obwohl ich mit dem
PKW gefahren bin, nur die „kleine“ Kamera mit dem Reisestativ benutzt, damit
keiner auf die Idee kommt nach einer Drehgenehmigung zu fragen. Das Museum ist
aber wirklich sehenswert.
Dann wurde es spannend. Ich im Kanu. 2 Kameras an Bord. Die GoPro ist
Wasserdicht, aber ob ich sie beim Kentern in der Niers wiederfinden würde ist eher
fraglich. Bin aber nicht umgefallen. Die 2,5 Stunden auf der Niers haben echt Spaß
gemacht. Und wie man sieht konnte ich die Kamera sogar einmal am Ufer platzieren
Für die Burgruine in Wachtendonk habe ich drei Anläufe gebraucht. Beim ersten mal
waren dort noch Zelte und Bierwagen von einer Veranstaltung. Beim zweiten
Versuch wurden die Ruine von Obskuren Menschen belagert, die diverse Bier und
Schnapsflaschen in ihren Händen hielten und recht laut „diskutierten“. Aller guten
Dinge sind drei.
Und immer schön die selben Klamotten anziehen, wenn ich im Bild bin.
In der Nähe von Wachtendonk gibt es auch eine Niersfähre, die ich natürlich
ausprobieren muss. Hier ist auch keine Flugverbotszone und so kann ich den Kopter
benutzen.
Die Nordkanalschleuse bei Straelen war nie in Betrieb. Mit dem Grand Canal du
Nord, dem Nordkanal hat Napoleon ein richtig großes Bauwerk vorgehabt, was dann
aus politischen Gründen nicht zu ende gebaut werden musste. Auch hier, wie an
vielen Orten war sowohl mit der Schwalbe, als auch; wegen der Kopteraufnahme;
mit dem PKW.
Fahren, Anhalten, Text sprechen. Das Bild kommt von der GoPro auf auf einem
Gimbal, der Ton wird vom Mikro in die Panasonic gefunkt. Später bei der
Nachbearbeitung müssen beide Aufnahmen synchronisiert werden. Einmal
Klatschen zu beginn der Aufnahme hilft dabei.
Der Straßenmaler Wettbewerb in Geldern. 500 – 600 Straßenmaler treffen sich
einmal im Jahr um die Innenstadt in eine große Open-Air Galerie zu verwandeln.
Sowohl Profis, als auch Amateure jeglichen alters waren 2019 bei schönstem Wetter
bei der Arbeit. Anschließend werden die Werke fixiert, damit sie noch einige Zeit zu
besichtigen sind.
An der Statue von Hendrik Busmann in Kevelaer möchte ich meinen Text aufsagen.
Kamera aufbauen. Tonprobe. Auf die Statue zulaufen. Text sprechen. Versprecher.
Nochmal. Text war gut, aber es läuft dabei jemand durchs Bild. Nochmal. Beim
vierten oder fünften mal klappt es. Erst Wochen später, bei der Nachbearbeitung
merke ich, dass eine Jahreszahl falsch ist. Dafür fahre ich aber nicht noch mal nach
Kevelaer. Ein Untertitel mit der richten Jahreszahl muss reichen. Ich müsste jede
Aufnahme mit Bild und Ton nach der Aufnahme kontrollieren. Ob ich da den Fehler
bemerkt hätte?
Das Haus zu den fünf Ringen in Goch. Lange Zeit eine Brauerei. Heute gehört es
der Stadt und soll eines der schönsten Häuser der Stadt sein. Die Dreharbeiten
waren recht einfach, wenn auch ein paar Jugendliche immer ins Bild wollten.
Gennep ist dann schon der letzte Ort den die Niers durchfließt. Es sind nur noch ein
paar Kilometer bis zur Mündung.
Ich stehe vor der Mündung etwa 90 Kilometer von meiner Wohnung entfernt. Das
bedeutet fünf Stunden mit der Schwalbe unterwegs sein. Einschließlich der
Aufnahmen in Gennep und die Anfahrt vor dem Naturschutzgebiet an der Mündung.
Später dann nochmal mit dem Auto um die Aufnahmen an der Mündung zu machen.
Drehtage: An 9 Tagen mit der Schwalbe.
An 10 Tagen mit dem Auto.
Kilometer: 869 Km mit der Schwalbe.
1201 mit dem Auto.
Equipment:
Das „große“ wenn ich mit dem Auto unterwegs war:
Kamera: Canon XA 20 mit Rhode NTG 4 Mikrofon
Lavaliermikrofon: Canon WM-V1
Stativ: Manfrotto MVH 500 AH
Kopter: Mavic 2 Zoom
Das „kleine“ wenn ich mit der Schwalbe unterwegs war:
Kamera: Panasonic HC – X929 mit Audio-Technica AT8024 Mikrofon
GoPro 5 Black
Lavaliermikrofon: Canon WM-V1
Stativ: Cullmann Reisestativ
Gimbal: Freevision Vilta